von David Westphal
Vom christlichen Kalender kennen wir viele Feiertage, die jedes Jahr wiederkehren: Ostern, Pfingsten, Weihnachten und manch andere. Für den Verleger Anton G. Leitner war vergangenen Freitag ein Feiertag nicht-religiöser (oder womöglich pseudo-religiöser?) Art: der Andruck der Jubiläumsausgabe DAS GEDICHT 25 »Religion im Gedicht«. Jedes Jahr, nachdem alle Autoren ihre Freigabe geschickt haben und (hoffentlich!) jeder Fehler, jede Unstimmigkeit aus dem Typoskript beseitigt ist, erhält die Druckerei Steinmeier mit Sitz in Deiningen bei Nördlingen die autorisierte Druckfassung. Steinmeier arbeitet bereits seit der neunten Ausgabe von DAS GEDICHT (»Göttlicher Schein. Heilige Gedichte«) mit Anton G. Leitner zusammen – seinerzeit schon eine Ausgabe über Religion. Auch hier also eine Wiederkunft.
Beim Andruck werden die ersten Probedrucke veranlasst, die dann den geschulten Augen des Verlegers, des Grafikers Peter Boerboom sowie des Druckers und des Chefs persönlich, Matthias Steinmeier, standhalten müssen. Sitzt alles gerade? Sind die Farben wie gewünscht? Wirkt etwas vollkommen anders als erwartet? Nun ist die letzte Chance für den Feinschilff! Diesmal war es besonders spannend, denn für das Cover der Jubiläumsausgabe werden Sonderfarben eingesetzt und auch im Innenteil verbergen sich drucktechnische Besonderheiten. Darüber sei hier noch nichts verraten, nur so viel: für alle Seiten musste spezielles Papier und eine Schutzlackierung verwendet werden, um Abrieb zu vermeiden, damit die 25-Jahr-Ausgabe auch in weiteren 25 Jahren noch tadellos aussieht.
Die lokomotivgroße Druckerpresse schafft problemlos tausende von Bögen im ›Eilzugtempo‹ und auch dieses Jahr durften Drucker, Verleger und Grafiker feiern: alles wie erhofft! Wie sich alle Leserinnen und Leser von DAS GEDICHT vorstellen können, ist jede Ausgabe aufs Neue eine große Herausforderung, die von Anton G. Leitner, seinem Verlagsteam und allen anderen Mitwirkenden gemeistert werden muss. Doch spätestens nach dem Andruck, nach den ersten physisch greifbaren Früchten der harten Schufterei, die zweifelsfrei ebenso häufig Freude auslöst – eine echte Passion eben –, ist die Erwartung groß. Und auch ein Ende der neun Monate langen Dauerarbeit ist in Sicht, vielleicht findet sich sogar wieder etwas Zeit fürs eigene Schreiben. Aber allzu lange wird das Ausspannen nicht dauern: Die ersten Ideen für die 26. GEDICHT-Ausgabe, die kommendes Jahr erscheinen wird, liegen schon auf dem Tisch. So beginnt nach dem 25. Oktober 2017, nach der Buchpremiere im Literaturhaus München, Anton G. Leitners Lyrikjahr gewissermaßen von vorne. Denn der nächste Andruck in Deiningen kommt bestimmt, voraussichtlich im Herbst 2018 …